Ausgezeichnete BNE
Fünf Thüringer Bildungsträger werden mit Qualitätssiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet
14.03.2022
Erstellt von Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Umweltministerin Siegesmund: „Für starkes Engagement in Umwelt, Klimaschutz und sozialen Zusammenhalt“ Das Thüringer Qualitätssiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) wurde heute in Erfurt an fünf neue Bildungsträger vergeben.
Das Zertifikat wird bereits im vierten Jahr an Anbieter und Organisationen mit richtungsweisenden ökologischen und sozialen Schwerpunkten im Bildungsbereich vergeben.
„Mit dem Qualitätssiegel zeichnen wir besonders engagierte Organisationen aus, die sich für Umwelt-, Klimaschutz und sozialen Zusammenhalt stark machen. Dazu gehören geführte Wanderungen am Grünen Band zur Natur und Geschichte des ehemaligen Todesstreifens, Erlebnis- und Entdeckungstouren durch Thüringens Wälder oder informative Klimafrühstücke. Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr neue Bildungseinrichtungen für ihre qualitativ so hochwertige Arbeit auszeichnen können", sagte Umweltministerin Anja Siegesmund.
Die Auszeichnung erhielten:
- Stiftung Naturschutz Thüringen
- Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Landesverband Thüringen e.V.
- Eine Welt Netzwerk Thüringen e.V. (EWNT)
- Kulturrat Thüringen e.V.
Insgesamt gibt es mit den heute zertifizierten Bildungsanbietern jetzt 19 Träger des Qualitätssiegels. Alle Siegelträger haben noch bis zum 31.03.2022 die Möglichkeit, Anträge auf Förderung für Bildungsveranstaltungen im Schuljahr 2022/23 zu stellen. Bis zu 25.000 € können von jedem Siegelträger pro Schuljahr für die Durchführung von unterrichtsbegleitenden und unterrichtsergänzenden Bildungsangeboten in Anspruch genommen werden.
Für das Thüringer Qualitätssiegel können sich alle Thüringer Bildungsanbieter und Organisationen mit eigenem Bildungsbereich bewerben, die ihre Bildungsarbeit im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestalten. Die Erstzertifizierung ist für drei Jahre gültig, Folgezertifizierungen haben eine Gültigkeit von fünf Jahren.
Diese haben aktuell fünf Bildungsträger erhalten:
- Heimatbund Thüringen e.V.,
- UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald,
- Iberoamerica e.V.,
- Sinnfonia
- NaturErlebnisGarten Fuchsfarm Erfurt e.V.).
Das Interesse am Thüringer Qualitätssiegel ist weiterhin hoch, für das kommende Jahr haben erneut mehrere Bildungsträger einen Antrag gestellt. Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) koordiniert die Zertifizierung zum „Thüringer Qualitätssiegel BNE" und wird dabei unterstützt durch einen Fachbeirat sowie begleitet durch das Thüringer Umweltministerium und das Bildungsministerium. Die Zertifizierung erfolgt anhand eines festen Kriterienkatalogs sowie eines Vor-Ort-Besuchs. Das NHZ wird gefördert aus Mitteln des Landes Thüringen. Annett Landmann vom NHZ: „Die Thüringer Bildungslandschaft ist so vielgestaltig wie die Thüringer Natur- und Kulturlandschaft selbst. Gerade für BNE als Grundlage der Umsetzung der Agenda 2030 und der damit verbundenen nachhaltigen Entwicklungsziele ist diese Mannigfaltigkeit ein besonderer Gewinn und sehr wertzuschätzen.“
Hintergrund:
Alle Informationen zum Qualitätssiegel unter: nhz-th.de/qualitaetssiegel.html.
Weitere Informationen zu den neuen Siegelträgern:
Die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) fördert Ideen für den Naturschutz in Thüringen und setzt selbst Projekte um, u.a. zur Sicherung, Wiederherstellung und Entwicklung von Biotopen, Maßnahmen zur Umweltbildung und Forschung. Die Stiftung sieht sich als Vermittlerin u.a. in den Bereichen Artenschutz, Biodiversität und Biotopverbund. In der Ausstellung zum Grünen Band in der Geschäftsstelle in Erfurt können sich Besucherinnen und Besucher über das Grüne Band informieren. Die SNT führt im Rahmen ihrer Umweltbildung regelmäßig Führungen in Projektgebieten durch, u.a. durch Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuer am Grünen Band oder in der Moorlandschaft „Alperstedter Ried“.
Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal zeichnet sich durch eine vielfältige und schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft aus und ist ein wichtiger außerschulischer Lernort mit verschiedenen Umweltbildungsaktivitäten. Darüber hinaus lädt ab Mai 2022 die neue Naturparkausstellung „Mach’s nachhaltig!“ im Wasserturm Fürstenhagen die Besucherinnen und Besucher dazu ein, selbst aktiv zu werden.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald(SDW) Landesverband Thüringen e.V. steht für eine waldbezogene Umweltbildung, in der Wissen zu Umweltthemen in einem erlebnisorientierten Rahmen im Mittelpunkt steht. Die SDW praktiziert bereits seit 1947 Waldpädagogik. Für eine moderne Umweltbildung entwickelt die SDW Bildungs-, Informations- und praktische Naturschutzprojekte. In vielfältigen Angeboten wird der Wald mit all seinen Facetten erlebt und seine Bedeutung für Natur und Mensch hautnah erfahren. Aktuell entsteht am Schottplatz im Jenaer Forst ein Naturerlebniszentrum. Dieses wird zukünftig als Plattform (als „Grünes Klassenzimmer“) für Umweltpädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen.
Das Eine Welt Netzwerk Thüringen e.V.(EWNT) vereint als Landesnetzwerk rund 40 entwicklungspolitische Vereine und Initiativen und leistet als Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Politik gemeinwohlorientiert Bildungs-, Informations- und Netzwerkarbeit. Qualifizierte Bildungsreferentinnen und -referenten und Projektmitarbeitende geben Bildungsveranstaltungen zum Globalen Lernen u.a. in Schulen oder im Klima-Pavillon. Mit ganz eigener Didaktik und Methodik werden einzelne Themen wie bspw. Menschenrechte, Frieden, Klimawandel oder Migration fächerübergreifend behandelt.
Der Kulturrat Thüringen e.V. wurde 2011 als landesweiter Dachverband der kulturellen Spartenverbände gegründet und sieht seine Aufgabe darin, der Kultur und den Künsten im Freistaat Thüringen öffentliche Wahrnehmung zu verschaffen. Er setzt sich für den Erhalt und die Zukunft einer vielfältigen Kultur und deren nachhaltiger, inklusiver und weltoffener Entwicklung ein. Durch die Förderung des Umweltministeriums wurde das Engagement im Bereich kultureller Bildung und BNE ausgeweitet.